#8sammeln am 08.April 2024 – das Leben stinkt (auch)
10. April 2024
Jeden 8. des Monats widme ich mich dem bewussten Sammeln achtsamer Momente, heute während meiner Gassirunde mit Lotte durch unser Stadtviertel. In diesen kurzen Ausflügen, die etwa 10-20 Minuten dauern, entdecke ich immer wieder kleine Details und Begebenheiten, die meinen Tag bereichern oder mich „anstinken“. Hier sind meine Eindrücke von den heutigen #8sammel-Momenten:
01/08: Überwältigt
Als Lotte und ich gegen 07:30 Uhr unsere Gassirunde beginnen, umhüllt uns zunächst der erfrischende Geruch von feuchter Erde nach einer regnerischen Nacht. Ich atme tief ein, denn dieser Duft gefällt mir. Doch leider mischt sich ein weiterer, unangenehmer Geruch dazu – der Gestank von Mülltonnen, die gerade geleert werden. Lotte wird auch unwillig und langsamer, anscheinend überwältigt sie die Vielzahl der Gerüche ebenso. Vielleicht verstärkt die Feuchtigkeit die Gerüche und beeinflusst den Geruchssinn von Tieren. Der Geruch der Mülltonnen ist jedenfalls besonders penetrant und störend.
02/08: Ruhig
Das zweite was mir auffällt und was ich immer genieße: das Fehlen der Geräuschen eines typischen Montagmorgens, denn es sind Ferien. Darum passieren wir heute das Gelände der Grundschule.
03/08: Beschämt
Auf einem Mäuerchen entdecken ich eine leere Schnapsflasche. Da wir sowieso auf dem Weg zum Mülleimer sind, nehme ich sie mit. Doch dabei bemerke ich, wie ich versuche, die Flasche so zu tragen, dass niemand denkt, ich hätte sie ausgetrunken. Das seltsames Gefühl der Scham überkommt mich. Der angestrebte Mülleimer ist an einer Bushaltestelle und natürlich wartet dort eine Handvoll Menschen auf den Bus. Ich entsorge die Flasche und den Kotbeutel lässig und flüchte mich doch schnell zum Schaufenster der Gärtnerei gegenüber. In Gedanken suche ich mir etwas Schönes aus. Ich trödle vor dem Schaufenster rum, da der Dialog zweier wartender Frauen mein Interesse weckt. Beide ziehen laut über ihre eigenen Kinder her, die nichts schaffen wollen. Jetzt schäme ich mich fremd, auch die anderen Wartenden wirken auf mich peinlich berührt. Als eine der Frauen weiterzieht, verlassen wir auch unseren Hörplatz.
04/08: Lächelnd
Die Rückseite dieser Garage schenkt mir ein schiefes Lächeln und ich freue mich mich über diese kleine Entdeckung.
05/08: Unterhalten
Lotte schnuppert neugierig an den Mülltonnen an der Kinderkrippe, ich lasse sie gewähren, was wiederum zu einem netten Gespräch mit dem Leiter der Einrichtung führt.
06/08: Erschrocken
Wir sind auf der Zielgerade und Lotte schnuppert ausgiebig an gefühlt jedem Grashalm. Da entdecke ich sie, die winzig, kleine Zecke auf Lotte. In der Zeckenzeit reagiere ich quasi auf alles was schwarzbraun, rund und klein ist. Zecken sind mir ein Graus und stinken mir gewaltig!
07/08: Versorgend
Auf dem Rückweg besuchen wir noch unsere Hühner und bringen ihnen frischen Giersch aus dem Garten.
08/08: Ausgeschlossen
Lotte muss draußen vor dem Hühnergehege bleiben, wogen sie bellend protestiert, denn das stinkt ihr schon lange.
Nach der Gassirunde habe ich sofort Lust meine achtsamen Momente aufzuschreiben und setze mich daran. Die Idee von #8sammeln stammt übrigens von Susanne Wagner, hier finden Sie die Anleitung dazu.
Dankeschön für Ihren Besuch. Bis bald!